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Storchentagebuch 2019

29. 03. 2019

Am 29. März ließ Arthur sich wieder in Hatzte nieder. Dieses Mal waren keine Zweifel angebracht, es handelt sich definitiv um Arthur: Sofort ging er wieder auf der Peterstraße spazieren, klopfte bei jedem Nachbarn an, inspizierte die Gärten der umliegenden Anwohner.

 

Zügig fing er an mit dem Nestbau, schleppte große Zweige und jede Menge Stroh vom nahe gelegenen Misthaufen an.

 

Am 4. April war Terror angesagt: Zwei weitere Störche versuchten zu landen. Arthur verteidigte sein Reich erfolgreich. Wenige Tage später, gegen Mittag, erneut Aufregung: ein fremder Storch im Anflug. Doch auch der bekam von Arthur keine Landegenehmigung.

 

Die kalten Tage vom 9. Bis 14. April verbrachte er überwiegend auf dem Horst, den Schnabel in den Brustfedern verborgen. Und zwischendurch baute er fleißig weiter.

 

In der Hoffnung auf Nachwuchs in diesem Jahr beschlossen die „Fachwark Frün`n“, in der Peterstraße eine „Storchenbeobachtungsbank“ aufzustellen. Ein guter Platz mit optimaler Sicht war schon im Vorjahr vorbereitet worden. Am 18. April war es dann soweit, die Bank wurde aufgestellt. Und dazu zwei Fotowände mit den Bildern der Jahre 2017 und 2018.

 

Auch am 20. April versuchten, wieder gegen Mittag, 2 fremde Störche das Nest zu besetzen. Vergeblich: Arthur machte sich breit und vertrieb die beiden. Doch dann, kurz nach 14 Uhr, bekam tatsächlich einer Landeerlaubnis. Offensichtlich war Adele wieder da.

 

Nun begann ein reges Liebesleben hoch oben auf dem Mast. Und gemeinsam wurde wieder die Umgebung erkundet.

 

Ende April/Anfang Mai veränderte sich das Verhalten der beiden. Es saß immer einer im Nest. Bis dann um den 1. Juni herum eine weitere Änderung im Verhalten bemerkt wurde: Immer noch war mindestens ein Altvogel im Nest, aber immer häufiger auch mal stehend. Und dann fuhrwerkte er/sie mit dem Schnabel im Nest herum.

 

Eine Fotoaufnahme am 5. Juni brachte dann die Gewissheit, es sind Junge im Nest. 2 oder 3, so klar war das noch nicht zu erkennen.

 

Am 14. Juni kam der Storchenbeauftragte des NABU, Wilfried Glauch, und ein Kollege, die Störche sollten beringt werden. Allerdings entschieden die beiden, dass der Zeitpunkt nicht gut war, die Störche noch zu klein. Aber der Ausflug mit dem Steiger ans Nest brachte Klarheit, es sind 3 Junge.

 

14 Tage später, am 28. Juni, ein erneuter Versuch, nun wurden die Drei beringt. Unser Storchennachwuchs trägt die Nummern 9T- 823, 824 und 825. Und alle drei Jungstörche sind wohl genährt und gut entwickelt.

 

Anfang Juli: Immer häufiger sind die Jungstörche alleine im Nest, beide Altvögel holen fleißig Futter. Die Jungvögel üben auch schon kräftig den Flügelschlag, stehen aber noch recht wacklig auf den Beinen. Manchmal sieht man drei kleine Köpfe über den Rand schauen, recht häufig aber sieht man von unten noch nichts. Das ändert sich ca. Mitte Juli, immer häufiger sieht man die Drei stehend im Nest. Es werden erste Flügelschläge geübt, schon mal ein kleines Stück hoch gehüpft.

 

Ende Juli sind dann immer alle drei fleißig am üben, Flügelschläge und wildes hüpfen hoch oben im Nest. Und dann Anfang August fliegt der erste Jüngling aus. Seine Geschwister tun es ihm wenige Tage später nach und am 8. August stehen erstmalig alle drei Jungstörche unter dem Mast auf der Wiese.

 

In der Folge sieht man die Drei die weiteren Wiesen in Hatzte erkunden, alles wird in Augenschein genommen und nach Futter abgesucht. Und ca. 10 Tage, nachdem der letzte das erste Mal das Nest verlassen hat, brechen die Jungstörche auf. Am 19. August kehren sie nicht ins Nest zurück.

 

In den folgenden Tagen sieht man die Altstörche noch vereinzelt, entweder im Nest oder nach Futter suchend auf der Wiese, gerne sitzen Sie auch mal auf den Dachfirsten der umliegenden Häuser. Und dann sind auch sie weg, tschüß Arthur und Adele. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

 

Fotoserien


Storchentagebuch 2019 (29. 03. 2019)

 
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